Das Herkunftssystem der steirischen Weine

Das DAC-Herkunftssystem als Instrument für Winzer & Konsumenten
Steiermark

„Districtus Austriae Controllatus“ – kurz DAC - steht für das Herkunftssystem österreichischer und gebietstypischer Qualitätsweine. Auch in den drei steirischen Weinregionen wird diese Bezeichnung angewendet und gibt dem Konsumenten dadurch die Sicherheit, genau zu wissen, wo der Wein herkommt.

Traminer Weintour

Aus Krisen können auch gute Sachen entstehen: So lässt sich die Entstehungsgeschichte des DAC-Herkunftssystems kurz gesagt erklären. In den 1980er-Jahren befand sich der Weinbau Österreichs in einer Krise – nach Erlassung eines neuen, strengen Weinbaugesetzes hat eine neue Generation von jungen, innovativen Winzern in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit der damals eigens geschaffenen „Österreich Wein Marketing GmbH“ das Ruder übernommen und für das Überleben des Weinbaus in Österreich gesorgt. Wie? Durch Zusammenarbeit, durch die Erschließung von neuen Märkten und durch neue Ideen und Innovationen, die der langen Tradition des Weinbaus frischen Wind verlieh.

Eindeutige & einheitliche Herkunftsbezeichnung

Den „Gipfel“ dieser neuen Zeit stellte die Einführung des DAC-Herkunftssystems Anfang der 200er-Jahre dar, welches geschaffen wurde, um die Herkunft der Weine über die jeweilige Rebsorte zu stellen. Die Bezeichnung garantiert kontrollierte und geschützte Herkunftsgebiete und fasst somit typische Weine aus einer Weinbauregion zu einer gemeinsamen Marke zusammen. Die „Herkunftspyramide“ sorgt für Sicherheit und dient nicht nur den Konsumenten, sondern auch den Händlern und Winzern, indem diese bestimmten „Leitlinien“ folgen, die die Herkunft der Weine und die Typizität der Region ganz eindeutig belegen können.

Eindeutig sichtbar wird dieses System in der Herkunftspyramide. Diese gliedert sich in der Steiermark in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine. In allen drei Stufen sind 9 traditionelle Rebsorten zugelassen, von denen der Sauvignon Blanc die am häufigsten angebaute Sorte darstellt. Die Handlese ist ebenfalls verpflichtend. Gebietsweine kommen in der Steiermark entweder aus der Südsteiermark DAC, aus der Weststeiermark DAC oder aus dem Vulkanland DAC – diese drei DAC-Gebiete wurden in der Steiermark 2018 ins Leben gerufen, die entsprechenden Weine waren in Jahr 2019 zum ersten Mal im Handel zu finden. Eine Stufe weiter oben finden sich die Ortsweine, sozusagen „Botschafter“ mit einem eindeutigen Herkunfts-Charakter. An der Spitze der Pyramide findet sich das „Beste vom Besten“, die Riedenweine, welche ausschließlich mit besten Trauben aus den besten Lagen vinifiziert werden.

Stradner Grauburgunder Weintour Riedenweintour Südsteiermark

Neues Jahr, neuer Wein

Der neue Weinjahrgang wird in der Steiermark Anfang November traditionell mit dem „Junker“ eingeläutet, während die Gebietsweine ab 1. März des darauffolgenden Jahres in Umlauf gebracht werden. Mehr Geduld erfordern die Orts- und die Riedenweine: Diese sind frühestens ab 1. Mai des folgenden Jahres im Handel zu finden, doch besonders bei den Riedenweinen lassen sich die Winzer gerne länger Zeit, damit der Wein wirklich bis zur Vollendung heranreifen kann. Die Zusatzbezeichnung „Reserve“ kommt dann zum Einsatz, wenn der früheste Verkaufstermin mindestens 18 Monate später als in der jeweiligen Stufe vorgeschrieben erfolgt.

An der Spitze der Herkunftspyramide: Die Riedenweine
Gesamt­steirische Riedenwein­verkostung
Steiermark