Die steirische Weinlandschaft im Glas

Sie sind genauso vielfältig wie die Steiermark selbst: Die drei steirischen Weinlandschaften, die die unterschiedlichsten Weine hervorbringen, für die die grüne Mark inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die drei „Haupt-Weinbaugebiete“ des Landes.

Die „Spur des Weines“ führt für alle der drei Weinbauregionen in die südlichere Hälfte des Landes und breitet sich dann sozusagen in alle Richtungen aus: Die Südsteiermark nahe der Grenze zu Slowenien, das Vulkanland in der Südoststeiermark und die Weststeiermark stellen die drei Hauptanbaugebiete für den steirischen Wein dar. Und jede einzelne Region hat ihre besondere Spezialität – doch eines können sie alle, „die Steirer“ und zwar den Weißwein, für den das grüne Herz Österreichs besonders bekannt ist, auch auf dem internationalen Wein-Parkett. Deshalb ist die am häufigsten verbreitete Sorte steiermarkweit auch der Welschriesling, der in allen drei Weinbauregionen angebaut wird.

Terroir in Rosé

Klein, aber fein – und die einzige Roséweinregion Mitteleuropas: Die Weststeiermark, auch als Schilcherregion bekannt. Da, wo die Blaue Wildbacher-Traube wächst und Kellerstöckl das Landschaftsbild zieren, findet sich mit 667 Hektar das kleinste Weinbaugebiet der Steiermark. Die Geschichte des Weinbaus reicht hier nicht nur bis zur Römerzeit zurück, sondern geht sogar auf die Kelten bzw. Illyerer zurück. Die Weststeiermark bietet ein Klima und Böden, in denen sich besonders die Blaue Wildbacher-Traube wohlfühlt, aus denen der Roséwein, hier „Schilcher“ genannt, gewonnen wird. Auf einer Seehöhe von 400 bis rund 600 Metern zählt die Region zu den höchsten Weinanbaugebieten ganz Österreichs und begeistert vor allem durch einen ursprünglichen, unberührten Charme, der aber trotzdem modernen Weinbau zulässt. Die Weststeiermark hat vom wahren „Roséweinboom“ der letzten Jahre profitiert und so ist der Schilcher von einer regionalen Spezialität fast zu einem internationalen „Exportschlager“ geworden. Das hat man auch der neuen Winzer-Generation zu verdanken, die die Weinbau-Tradition mit modernen Methoden der Vinifizierung verknüpft haben und dem Schilcher somit eine ganz neue Qualität verliehen haben.

Weltspitze in der Sauvignon-Blanc-Vinifizierung

Weltmeisterlicher Sauvignon Blanc kommt in der Steiermark in der Regel aus dem südlichsten Landesteil, der Südsteiermark. Im mit 2.785 Hektar größten Weinbaugebiet des Landes reifen Weißweine sozusagen „in Exzellenz“ – doch ganz besonders wohl fühlt sich der Sauvignon Blanc, die Leitsorte der Region. Stolze 21 % der gesamten Rebfläche sind dieser Sorte gewidmet, auch Welschriesling, Weißburgunder oder Muskateller gedeihen aufs Beste. Doch der Weinanbau in dieser wild-romantischen Region grenzt fast an Schwerstarbeit: Die meisten Reben wachsen auf extremen Steilhängen, wo maschinelle Hilfsmittel kaum eingesetzt werden können. Vielleicht ist es gerade der Aufwand, das Auge fürs Detail und die Liebe zum Handwerk, die die Weißweine hier so besonders – ja, weltmeisterlich – machen und das „querbeet“ durch alle fünf Ortsweingebiete. Die „steirische Toskana“, wie die Südsteiermark auch liebevoll genannt wird, fördert durch das mediterran beeinflusste Klima und die vielseitigen Böden Weißweine mit ausgeprägtem Nuancenreichtum, die jeden Weißweinliebhaber ins Schwärmen bringen. Apropos Schwärmen: Ins Schwärmen bringen einen nicht nur die Weine, sondern auch die landschaftliche Schönheit der Region, die zu einer der einladendsten und zauberhaftesten Weinbaulandschaften in ganz Europa zählt.

Weine "vulkanischen Urspungs"

Eine große Sortenvielfalt, geprägt durch die Geologie der Region: Die Südoststeiermark wird von erloschenen Vulkanen durchzogen, eine einzigartige Eigenschaft in ganz Österreich. Vulkanisches Gestein wie Tuff und Basalt treten hier aufeinander und verleihen den Weinen dieser Region einen ganz besonderen Charakter. Auf den 1.644 Hektar des steirischen Vulkanlands fühlen sich viele Rebsorten wohl – doch besondere „Gaumen- und Trinkfreuden“ werden mit dem Traminer und dem Grauburgunder hervorgebracht. Zersplittert in viele kleine „Weininseln“, verstreut sich das Anbaugebiet über eine verhältnismäßig große Fläche und ist als wärmstes aller steirischen Weinbaugebiete quasi „prädestiniert“ für die Vinifizierung von hochwertigen Rotweinen, wie dem Blauen Zweigelt. Das ursprünglich gebliebene, naturnahe Tourismusgebiet bezaubert mit seiner sympathisch-lebendigen Weinkultur, wo auch die junge Generation neue Wege beschreitet und den Weinanbau vorantreibt.

Eines ist sicher: Jedes der drei Weinbaugebiete der Steiermark hat seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter, der sich später auf eindrucksvolle Art und Weise im Weinglas widerspiegelt und jeden Weinliebhaber ins Schwärmen bringt.